# 006 Ungewohnte Familienharmonie. Und: Lisas inneres Kind!

Lisas „seltsame Familie“ beruhigt sich und Lisa ist fasziniert, als sie ihr liebenswertes inneres Kind entdeckt!
In der letzten Folge mit meinem Podcast-Gast Lisa (Folge 004) hatten wir herausgefunden, dass die Spannungen in ihrer Familie einen ebenso überraschenden wie einfachen Grund haben: Lisas Eltern sind oft gekränkt, weil sie das Gefühl haben, dass sie nicht so schlau sind, wie Lisa. Und tatsächlich denkt Lisa oft und gerne über die Dinge nach, während ihre Eltern am liebsten eine schnelle Antwort haben, über die sie nicht nachdenken müssen – eine Strategie, mit der man verhindert, etwas dazuzulernen …
Wenn Lisa dann wieder mehr versteht, als ihre Eltern und etwas Schlaues von sich gibt oder ihre Eltern kritisiert, fühlen sie sich schmerzhaft abgewertet und reagieren dann genervt oder ärgerlich.
Der wahre Grund des Ärgers ihrer Eltern hat also mit Lisa selbst nicht viel zu tun, zumal sie überhaupt nicht das Bedürfnis hat, ihre Eltern „abzuwerten“. Durch dieses neue Verständnis ist Lisa plötzlich viel geduldiger mit ihren Eltern. Darum muss sie auch nicht mehr in den Kampf ums Rechthaben einsteigen oder empört reagieren, wenn ihre Eltern gestresst sind, weil sie sich „abgewertet“ fühlen.
Sie erlebt ein häufiges Phänomen: Wenn wir die Not eines Menschen verstehen, fühlen wir uns viel weniger angegriffen und können gelassener, vielleicht sogar helfend reagieren. Und tatsächlich: Seit Lisa die Angst ihrer Eltern verstanden hat und weiß, dass die unfreundliche Art ihrer Eltern vor allem mit dieser Angst zu tun hat, kann Lisa viel geduldiger und nachsichtiger mit ihnen umgehen.
Und hat das nicht nur eine entspannende Wirkung auf Lisa, sondern auch auf ihre Eltern. Wie durch ein kleines Wunder ist die Atmosphäre viel entspannter, als sie ihre Eltern wieder besucht.
Unser zweites Thema heute dreht sich wieder um Lisa selbst: wie kann sie sich noch stabiler, noch besser mit sich selbst fühlen? Für mich ein klarer Fall: Mit einem guten Kontakt zu ihrem „inneren Kind“! Aber was ist mit dem „Inneren Kind“ gemeint?
„In jedem Mann steckt ein Kind“, den Spruch kennt jeder, weil er offensichtlich stimmt: Wenn wir besonders gut drauf sind, Spaß haben, albern sind oder hingebungsvoll irgendeiner Beschäftigung nachgehen, sind wir genauso kindlich unterwegs, als wenn es uns so richtig schlecht geht und wir uns traurig, hilflos und vernachlässigt fühlen. Wir haben also alle eine kindliche Seite.
Und weil sie sich besonders bei starken Gefühlen bemerkbar macht, sage ich, dass das innere Kind „das emotionale Zentrum unserer Persönlichkeit“ ist. Wie wir mit unserer kindlichen Seite umgehen, hat tatsächlich eine entscheidende Wirkung auf unsere emotionale Verfassung: Wenn wir unsere kindliche Seite positiv annehmen und unsere kindlichen Bedürfnisse auf eine gute Weise erfüllen, geht es uns viel besser, als wenn wir nur als Erwachsene funktionieren. Wenn wir unsere kindlichen Bedürfnisse zu lange übergehen, fühlen wir uns irgendwann nicht mehr lebendig. Darum arbeiten auch viele PsychotherapeutInnen sehr erfolgreich mit dem inneren Kind. Allerdings kann sich nicht jede/r mit der Vorstellung anfreunden, ein inneres Kind zu haben. Geschweige denn zu ihm eine enge Beziehung aufzubauen. Manch eine/r hat Angst vor seinen/ihren kindlichen Bedürfnissen. Anderen erscheint es verrückt, verschiedene Persönlichkeits-Anteile zu haben.
Ab Minute 13 dieser Folge macht Lisa die ersten Schritte, ihre kleine, innere Lisa kennenzulernen! Dabei findet sie sehr schnell einen positiven Zugang zu ihr. Kein Wunder, denn sie hat schon immer gesagt, dass es gut ist, auch mal albern zu sein und sich seine kindliche Lebensfreude zu bewahren!
Lisa baut einen richtig tiefen, sogar innigen Kontakt zu ihrem inneren Kind auf, indem sie eine weitere meiner neuen Sichtweisen anwendet: Sie entdeckt das emotionale „Wesen“ ihres inneren Kindes! Was damit gemeint ist und wie diese Herangehensweise Lisa hilft, einen innigen Zugang zu ihrer kleinen Lisa zu bekommen, hörst Du in dieser Folge. Aber Achtung: Für Lisa wird es heute richtig emotional! Natürlich im besten Sinn :o)

Wenn Du zu den Menschen gehörst, die Bedenken haben, mit ihrer eigenen kindlichen Seite so einen tiefen und positiven Kontakt aufzubauen, möchte ich Dich übrigens beruhigen: Die Tiefe dieses Kontaktes entsteht nur, soweit wir als der/die innere Erwachsene es auch zulassen und möchten. Wenn wir uns von unserem inneren Kind abwenden, kann kein tiefer Kontakt entstehen. Auf die Dauer schneiden wir uns damit allerdings auch von etwas ab, was viele Menschen sehr vermissen: unsere kindliche Lebendigkeit!
Darum lohnt es sich, einen positiven Kontakt zur eigenen kindlichen Seite aufzubauen, denn ein positiver Kontakt zu dem „emotionalen Zentrum unserer Persönlichkeit“ ist für unsere Lebensqualität Gold wert!
Weitere Informationen und ganz konkrete Anleitungen zum Umgang mit Deinem inneren Kind findest Du in meinem Buch „Hör auf, Dich fertig zu machen“. Und natürlich bei Instagram unter „psycho-logischundneu“, auf meiner Webseite „psycho-logischundneu.de“ und in weiteren Folgen dieses Podcastes!

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